Familien aus dem Ausland, die nach Russland ziehen, müssen die Bildungsmöglichkeiten sorgfältig abwägen. Der Unterricht an öffentlichen Schulen ist sowohl für einheimische als auch für ausländische Schüler kostenlos, aber der Unterricht findet auf Russisch statt und der Schwerpunkt liegt sehr stark auf dem Auswendiglernen. Für viele ausländische Familien steht dies in starkem Gegensatz zum kritischen Denken, das an Schulen in den USA und im Vereinigten Königreich gefördert wird.

Die meisten ausländischen Familien entscheiden sich dafür, ihre Kinder in Russland auf eine internationale Schule zu schicken. Alle, die sich die hohen Preise für diese Einrichtungen nicht leisten können, schicken ihre Kinder in der Regel auf eine Privatschule.

In Russland gilt eine Schulpflicht vom 6. bis zum 15. Lebensjahr. Diese Stufe ist als die grundlegende Allgemeinbildung bekannt. Schüler, die über die Pflichtperiode hinaus die Schule besuchen, setzen diese für weitere zwei Jahre fort und wählen entweder eine akademische oder berufliche Schulbildung.

Es gibt einige positive Aspekte für ausländische Kinder auf einer öffentlichen Schule in Russland – insbesondere hat das Land eine hohe Alphabetisierungsrate und zeigt gute Leistungen in Mathematik. Der Besuch einer öffentlichen Schule kann ausländischen Kindern auch dabei helfen, sich besser in die lokale Kultur zu integrieren. 

Dabei sollte jedoch jederzeit die Sprachbarriere berücksichtigt werden. Kleine Kinder können eine Sprache leichter erlernen, während ältere Kinder Schwierigkeiten haben könnten. Dies kann den ohnehin schon schwierigen Umzugsprozess noch erschweren und zu Stress führen. Aus diesem Grund werden öffentliche Schulen für Familien aus dem Ausland nicht empfohlen, es sei denn, das Kind ist noch sehr jung oder hat bereits Vorkenntnisse in der russischen Sprache.

Für Familien, die sich dauerhaft in Russland niederlassen, ist der Besuch einer öffentlichen Schule für die Kinder von Vorteil. Falls jedoch in ein oder zwei Jahren ein erneuter Umzug ansteht, ist es ein besonders schwieriger Weg.

Obwohl der Stand des Lehrplans und die Lehrmethoden in Privatschulen immer noch mit denen der öffentlichen Schulen im ganzen Land übereinstimmen, sind die Klassen im Allgemeinen kleiner, die Einrichtungen besser gepflegt und die außerschulischen Aktivitäten leichter zugänglich. Im Gegensatz zu öffentlichen Schulen erheben Privatschulen Schulgebühren. Sie sind aber in der Regel noch günstiger als internationale Schulen und können ein guter Mittelweg für alle Familien sein, die sich eine internationale Schule aus finanzieller Sicht nicht leisten können.

Die Unterrichtssprache an Privatschulen ist Russisch. Auch hier ist eine internationale Schule wahrscheinlich die beste Option, es sei denn, das Kind hat bereits Sprachkenntnisse oder die Familie plant, langfristig in Russland zu bleiben. 

Die meisten Familien, die nach Russland ziehen, schicken ihre Kinder lieber auf eine internationale Schule. Diese Schulen lehren in der Unterrichtssprache und nach dem Lehrplan ausgewählter Länder. In größeren Städten wie Moskau gibt es eine gute Auswahl an internationalen Einrichtungen, darunter amerikanische, britische, französische und deutsche Schulen. Einige der Schulen unterrichten nach dem Lehrplan ihres Heimatlandes und bieten auch das International Baccalaureate (IB) an.

Die renommiertesten Schulen in Russland haben oft lange Wartelisten. Aus diesem Grund sollten sich ausländische Familien so früh wie möglich bewerben, sobald die Details ihres Umzugs bestätigt sind.  Die Aufnahme erfolgt manchmal nach Priorität, wobei die ersten verfügbaren Plätze an Kinder von Diplomaten und bestimmten größeren Unternehmen vergeben werden. Manchmal werden auch bevorzugt Kinder einer bestimmten Nationalität aufgenommen.

Die Schulgebühren an internationalen Schulen in Russland können sehr hoch sein. Wenn ein Arbeitgeber keinen Bildungszuschuss gewährt, sollten ausländische Familien unbedingt darauf achten, dass ihr monatliches Gehalt hoch genug ist, um die Kosten für diese Einrichtungen zu decken.