Familien aus dem Ausland werden feststellen, dass sie unterschiedliche Erfahrungen mit der Schulbildung in Deutschland machen, je nachdem,
wo sie sich innerhalb des Landes befinden. Deutschland hat ein dezentralisiertes Bildungssystem, in dem die nationale Regierung nur eine kleine Rolle
spielt und die Verantwortung für die Schulen bei den einzelnen Bundesländern liegt. 

In Deutschland besteht eine Schulpflicht vom siebten bis zum 18. Lebensjahr, aber viele Eltern schicken ihre Kinder schon ab dem dritten Lebensjahr
in eine Kinderkrippe oder Kindertagesstätte. 

Der deutsche Bildungsansatz gilt als fortschrittlich, da dafür gesorgt wird, Schülern aller Fähigkeiten gerecht zu werden. Neben den traditionellen akademischen Fächern wie Mathematik, Naturwissenschaften, Geografie, Geschichte und Sprachen, bietet das deutsche Schulsystem den Schülern
auch die Möglichkeit, berufsbezogene Fächer zu belegen, wenn sie dafür besser geeignet sind.  

Obwohl der Standard der öffentlichen Schulen in Deutschland im Allgemeinen gut ist, sind diese Einrichtungen nur eine sinnvolle Option für ausländische Familien, die langfristig nach Deutschland ziehen möchten, oder für Familien mit jüngeren Kindern, die eine neue Sprache noch effektiver lernen können.

Die meisten ausländischen Familien, die in Deutschland leben, entscheiden sich dafür, ihre Kinder auf eine bilinguale Schule oder eine internationale Schule zu schicken.  

Bilinguale Schulen gelten nach wie vor als öffentliche Schulen, sodass keine Gebühren anfallen.
Diese Schulen bieten zwei Lehrpläne an: einer basiert auf der Muttersprache des Kindes,
der andere auf der deutschen Sprache.

Bilinguale Schulen sind nicht nur kostengünstig, sondern ermöglichen es ausländischen Kindern auch, sich mit deutschsprachigen Kindern und anderen Schülern aus dem Ausland zu mischen.
Dadurch ist langfristig eine bessere Eingliederung möglich.

Bilinguale Schulen sind auch bei den Deutschen sehr beliebt und daher sind die Plätze schnell vergeben. Ausländische Familien sollten so früh wie möglich und vor ihrem Umzug nach Deutschland mit der Anmeldung beginnen, um ihren Kindern die besten Chancen auf einen Platz zu geben.

Die meisten ausländischen Familien entscheiden sich dafür, ihre Kinder in Deutschland auf eine internationale Schule zu schicken, da diese ein Übergang zum Leben in einem neuen Land bieten,
der etwas reibungsloser verläuft. Die internationalen Schulen folgen den Lehrplänen ihrer Heimat-länder und unterrichten die Schüler in der englischen oder der Sprache ihres Heimatlandes. 

Große international orientierte deutsche Städte wie Berlin, München und Frankfurt haben viele internationale Schulen, die für Schüler verschiedener Nationalitäten geeignet sind.

Internationale Schulen bieten im Allgemeinen einen hohen Lernstandard, kleinere Klassen,
eine Reihe außerschulischer Aktivitäten und ausgezeichnete Einrichtungen. Ein großer Nachteil
sind jedoch die Kosten für diese Schulen. Daher sollten ausländische Eltern versuchen,
einen Zuschuss zu den Schulgebühren zu erhalten, wenn sie ihr Umzugspaket aushandeln.