Für Eltern, die mit Kindern nach England ziehen, ist die richtige Wahl der Schule von höchster Priorität. Der Besuch der richtigen Schule spielt eine wichtige Rolle, um einen erfolgreichen Übergang in ein Leben im Ausland zu gewährleisten. Die Wahl der Schule für Kinder aus dem Ausland wird auch durch die bisherige Schulerfahrung sowie die akademischen Fähigkeiten und englischen Sprachkenntnisse beeinflusst.

Eltern aus dem Ausland sollten beachten, dass die Aufnahme an den meisten staatlich finanzierten Schulen in England und an einigen Privatschulen nach Einzugsgebieten erfolgt. Daher sollten Familien eine Schule auswählen, bevor sie sich entscheiden, wo sie innerhalb einer Stadt wohnen. Privatschulen und internationale Schulen mit Internatsplätzen für Schüler bieten mehr Flexibilität.

In England besteht für Kinder im Alter von fünf bis 18. Jahren eine Schulpflicht. Mit 15 oder 16 Jahren absolvieren die Schüler den GCSE-Abschluss. In den verbleibenden zwei Schuljahren erweitern sich die Bildungsoptionen und es können eine Reihe von akademischen und beruflichen Bildungswegen ausgewählt werden. Ein beliebter Bildungsweg endet mit den A-Levels (ähnlich dem Abitur), aber auch Fachschulen oder eine Berufsausbildung sind möglich. Immer mehr Schulen in England bieten ihren Schülern die Möglichkeit, das International Baccalaureate (IB) zu absolvieren, das international anerkannt ist. 

Staatliche Schulen werden von der Regierung kostenlos für britische Staatsbürger und Ausländer, die legal in Großbritannien leben, zur Verfügung gestellt. Diese werden effektiv durch Steuern finanziert. Jedoch ist der Ausbildungsstandard an diesen Schulen sehr unterschiedlich. Einige bieten ausgezeichneten Unterricht und sehr gute Einrichtungen, während andere bei den akademischen Ergebnissen eher schlecht abschneiden. 

Staatliche Schulen werden von der Regierung geführt, folgen dem nationalen Lehrplan und nehmen vorrangig Schüler auf, die im entsprechenden Einzugsgebiet wohnen. Daher sollten Familien aus dem Ausland bei Wahl ihres Wohnorts überlegen, wo sie ihr Kind zur Schule schicken möchten.

Alle Schulen werden regelmäßig geprüft. Umfassende Berichte über die Qualität des Unterrichts und der Einrichtungen sowie über die akademischen Leistungen der Schüler an einer bestimmten Schule finden Eltern auf der Website des Office of Standards in Education (Ofsted).

Unabhängige Schulen werden privat geführt. Die Gebühren an Privatschulen in England sind hoch,
aber die Standards sind ausgezeichnet, die Klassen klein und die Schüler zeigen oft bessere akademische Leistungen als Schüler in staatlich finanzierten Schulen. 

Die meisten Privatschulen folgen dem englischen Lehrplan (English National Curriculum), aber einige bieten das International Baccalaureate als Option für die Ausbildung nach dem 16. Lebensjahr an.
Es gibt auch Privatschulen, die nach konfessionellen Gesichtspunkten, wie dem Christentum, unterrichten oder alternative Lernmodelle anbieten, z. B. Montessori.

Die Aufnahmebedingungen für Privatschulen sind unterschiedlich. In einigen Fällen müssen die Schüler an einem Vorstellungsgespräch teilnehmen oder eine Prüfung ablegen.

Internationale Schulen sind eine beliebte Option für Familien aus dem Ausland, die in England leben. Diese Schulen unterrichten nach verschiedenen Lehrplänen aus der ganzen Welt. Schüler an internationalen Schulen haben die Möglichkeit, weiter nach dem Lehrplan ihres Heimatlandes unterrichtet zu werden. Als zusätzlicher Vorteil können die vertrauten Unterrichtsformen und die Unterrichtssprache auch für ausländische Kinder beruhigend sein. 

Diese Schulen sind daher eine gute Option für alle, die nicht langfristig in Großbritannien leben möchten. Allerdings sind die Gebühren sehr hoch. Familien aus dem Ausland, die eine internationale Schule in Erwägung ziehen, sollten versuchen, einen Bildungszuschuss in ihrem Arbeitsvertrag auszuhandeln.

Es gibt eine Reihe von internationalen Schulen in England, die verschiedenen Lehrplänen folgen,
z. B. auch von den USA, Frankreich und Deutschland. Die Hauptstadt London ist auch die Stadt mit der größten Population an Auswanderern und hat dadurch die größte Auswahl an internationalen Schulen.

Obwohl es in Nordirland keine Schulen gibt, die einen internationalen oder ausländischen Lehrplan (Curriculum) anbieten, können sich Eltern im Ausland sicher sein, dass ihre Kinder Zugang zu einem hohen Bildungsstandard haben werden. Wenn es um akademische Fähigkeiten geht, übertrifft das Land oft andere Teile des Vereinigten Königreichs.

 

Das Bildungssystem in Nordirland ähnelt dem Schulsystem in England und Wales, vor allem in Bezug auf die Inhalte des Lehrplans. Die Jahrgangsstufen funktionieren jedoch anders und die Religion spielt in Nordirland eine größere Rolle in der Bildung als im Rest des Vereinigten Königreichs. 

 

Eltern im Ausland, die unsicher sind, welche Schule sie wählen sollen, können sich auf der Website des Education and Training Inspectorate (Aufsichtsbehörde für Aus- und Weiterbildung) informieren, die alle Schulen Nordirlands regelmäßig überprüft.

Ab dem vierten Lebensjahr besteht eine Schulpflicht, die im Alter von 16 Jahren mit den GCSE-Prüfungen (General Certificate of Secondary Education) endet. Dies entspricht etwa dem deutschen mittleren Schulabschluss. Die Ausbildung nach dem 16. Lebensjahr ist optional. Alle, die eine schulische Ausbildung fortsetzen, wählen in der Regel eine akademische (A Levels) oder eine berufliche Aus- und Weiterbildung (Applied A Levels).

 

Die Bildung in Nordirland ist unterteilt in die Primarstufe von Klasse 1 bis Klasse 7 (Alter 4 bis 10) und die Sekundarstufe von Klasse 8 bis Klasse 12 (Alter 11 bis 16). Die letzte Stufe der Sekundarstufe, d. h. die Jahre 13 und 14 (Alter 17 und 18), ist freiwillig.

 

 

Arten öffentlicher Schulen

 

Staatlich kontrollierte Schulen machen etwa die Hälfte der Schulen des Landes aus und werden von einem Schulbeirat geleitet. Einige werden vollständig vom Staat finanziert, während andere von einer Stiftung (Trust), meist religiöser Natur, getragen werden. Obwohl staatlich kontrollierte Schulen eine offene Aufnahmepolitik haben, waren die meisten ursprünglich protestantische Schulen und haben weiterhin protestantische Vertreter in ihren Vorständen. Der Betrieb der Schule wird dahingehend stark beeinflusst. 

 

Katholische Schulen sind auch in Nordirland weit verbreitet, ihre Zahl geht in die Hunderte.
Diese Schulen gehören der katholischen Kirche an und werden von ihr verwaltet.

 

Katholische und protestantische Schulen sind nach wie vor stark voneinander abgegrenzt.
Die Bewegung für integrierte Bildung (Integrated Education Movement), die immer mehr an Dynamik gewinnt, hat zum Ziel, die Kluft zwischen den beiden Konfessionen zu überbrücken und hat eine Reihe von integrierten Schulen in ganz Nordirland eröffnet.

Privatschulen, bekannt als Independent Schools, sind in Nordirland sehr selten. Die meisten sind religiöser Natur. Da sie keine Zuschüsse von der Regierung erhalten, werden sie privat finanziert und es fallen Schulgebühren an. 

 

Die Aufnahme an einer Privatschule kann schwierig sein, da diese Schulen ihre eigene Aufnahmepolitik festlegen können und in der Regel akademisch-selektiv orientiert sind. Dennoch hat der Besuch einer Privatschule viele Vorteile. Beispielsweise haben Privatschulen mehr Freiheit in ihrem Lehrplan und Unterrichtsstil als staatliche Schulen. Diese Flexibilität kann für einige Familien im Ausland von Vorteil sein. Da es eine hohe Nachfrage nach Plätzen gibt, ist es am besten, sich lange vor einem Umzug ins Ausland zu bewerben.

 

In Schottland haben Eltern eine Reihe von Auswahlmöglichkeiten an öffentlichen und privaten Schulen für ihr Kind. Obwohl es in Schottland keine internationalen Schulen für Kinder aus bestimmten Ländern gibt, bieten einige Privatschulen den Schülern die Möglichkeit, nach dem Lehrplan des International Baccalaureate (IB) unterrichtet zu werden. Der IB-Lehrplan ist weltweit anerkannt und leicht auf andere Schulen übertragbar.
Damit ist er oft eine ideale Wahl für global mobile Familien.

 

Für welche Option sich Eltern im Ausland auch entscheiden, es ist am besten, sich so weit wie möglich im Voraus zu bewerben.

Alle Schulen in Schottland folgen dem Scottish Curriculum for Excellence, das in Primarstufe und Sekundarstufe unterteilt ist. 

 

Kinder besuchen das erste Jahr der Grundschule, bekannt als Primary 1, im Alter von fünf Jahren,
und schließen diese im Alter von 11 Jahren (Primary 7) ab. 

 

Kinder besuchen die Sekundarstufe, bekannt als S1 oder Year 1, ab 12 Jahren bis zum Alter von
18 Jahren, bekannt als S6 oder Year 6. Die Jahre 4 bis 6 bilden die Oberstufe der Sekundarschule.
Die Oberstufe ist optional. Schüler können ihre akademische Laufbahn als schulische Ausbildung fortsetzen oder die Schule verlassen. Schulabgänger können arbeiten, eine Hochschule (College) besuchen, sich ehrenamtlich engagieren oder sich durch berufliche Lehrgänge, Lehrstellen und
Praktika weiterbilden.

 

Die Ausbildung an öffentlichen Schulen wird von der Regierung für die gesamte Grund- und Sekundarschulzeit finanziert.

 

Öffentliche Schulen arbeiten für die Aufnahme an den jeweiligen Schulen nach einem geografischen System (catchment system). Jede Region ist in ein Einzugsgebiet eingeteilt und Schüler aus Haushalten, die einem entsprechenden Einzugsgebiet zugeordnet sind, werden vorrangig an der jeweiligen Schule aufgenommen. 

 

Eltern im Ausland sollten beachten, dass die nächstgelegene Schule nicht unbedingt die Schule ist,
die zu ihrem Einzugsgebiet gehört. Daher ist es empfehlenswert, sich vor der Wahl einer Unterkunft ausführlich zu informieren, welche Schulen zu welchem Einzugsgebiet gehören.

 

Eltern können selbstverständlich einen Antrag auf die Aufnahme an einer anderen Schule außerhalb ihres Einzugsgebiets stellen. Diesen Anträgen wird jedoch nicht unbedingt stattgegeben.

Unabhängige Schulen bzw. Privatschulen in Schottland werden nicht durch Steuergelder oder staatliche Stellen finanziert. Auch wenn das staatlich geförderte Schulsystem des Landes lobenswert ist, ziehen es viele Eltern im Ausland dennoch vor, ihre Kinder auf gebührenpflichtige Privatschulen zu schicken,
da diese allgemein als Schulen mit höheren und beständigeren akademischen Standards angesehen werden. Außerdem haben Privatschulen meist weniger Schüler pro Klasse, verfügen über erstklassige Einrichtungen und bieten ein umfangreiches Angebot an außerschulischen Aktivitäten.

 

Die verfügbaren Plätze an Privatschulen können schnell vergeben sein, aber die Aufnahme an einer Schule ist nicht unbedingt auf einen bestimmten Zeitraum begrenzt. Eltern im Ausland können daher versuchen, zu verschiedenen Zeitpunkten im Schuljahr einen Platz für ihr Kind zu bekommen.
Manchmal müssen die Schüler eine Prüfung bestehen oder ein Interview absolvieren, um die Aufnahmebedingungen zu erfüllen.

 

Es lohnt sich immer, Privatschulen zu besichtigen, idealerweise während eines Schultages, so dass Eltern und Kinder ein Gefühl für den Ansatz und das Ethos der Schule bekommen können. Einige wichtige Themen, die angesprochen werden sollten, sind die Länge des Schultages, außerschulische Aktivitäten, Klassengrößen, Beurteilungen und mögliche Sommerschulaktivitäten. 

 

Viele Schulen bieten Schnuppertage an, bei denen zukünftige Schüler die Zeit in der Klasse mit anderen Kindern erleben können. Solche Schnuppertage lohnen sich, da Kinder einen Eindruck davon bekommen können, wo sie sich am wohlsten fühlen.

 

Egal, welche Schule letztendlich ausgewählt wird, es ist wichtig, dass sie den Bedürfnissen des Kindes entspricht und logistisch für die ganze Familie gut funktioniert. Außerdem müssen die hohen Kosten für Privatschulen mit erheblichen Studiengebühren im Familienbudget mitberücksichtigt werden.

Obwohl die Bildung in Wales traditionell parallel zu der in England verläuft, haben verschiedene walisische bildungspolitische Maßnahmen zu zunehmenden Abweichungen zwischen den beiden Ländern geführt. Mit einer kompletten Überarbeitung des Lehrplans, die zwischen 2022 und 2026 umgesetzt werden soll, unterscheidet sich das walisische Bildungssystem weiterhin von dem englischen. Der neue walisische Lehrplan hat einen ganzheitlichen Lernansatz zum Ziel, wobei die Lehrmethoden auf Erfahrungen und dem Aufbau von Fähigkeiten beruhen.
public schools

In Wales besteht vom 5. bis zum 16. Lebensjahr eine Schulpflicht. Die meisten Schüler besuchen die Schule jedoch bis zum 18. Lebensjahr. Eine öffentlich finanzierte Bildung ist ab dem 3. Lebensjahr verfügbar.

Die Unterrichtssprache in den meisten Schulen in Wales ist Englisch, aber es gibt auch Schulen,
in denen Walisisch die Hauptsprache ist. Andere Schulen sind bilingual. Unabhängig von der Schulsprache müssen die Schüler mindestens bis zum Alter von 16 Jahren Walisisch als Fach belegen.

Der walisische Lehrplan ist in vier Hauptstufen unterteilt:

  • Grundbildung (Foundation Phase) (3 bis 7 Jahre)
  • Bildungsphase (Key Stage) 2 (7 bis 11 Jahre)
  • Bildungsphase (Key Stage) 3 (11 bis 14 Jahre)
  • Bildungsphase (Key Stage) 4 (14 bis 16 Jahre)
Am Ende der Bildungsphase 4 schließen Schüler den mittleren Schulabschluss (GCSE). Damit endet die Schulpflicht. Nach diesem Abschluss können Schüler die Schule verlassen, um zu arbeiten, weiter zur Schule gehen und die A-Levels ablegen oder an eine weiterführende Schule wechseln.

Privatschulen in Wales sind allgemein als unabhängige Schulen bekannt. Da Privatschulen nicht staatlich gefördert werden, erheben sie Gebühren, die an den angesehensten Schulen besonders hoch sein können. Allerdings bieten Privatschulen deutliche Vorteile, z. B. kleinere Klassen, eine bessere Ausstattung und ein größeres Angebot an außerschulischen Aktivitäten.

Insgesamt ist die Auswahl an Privatschulen in Wales sehr begrenzt. Einige Schulen bieten Internatsplätze an, entweder wochenweise oder vollständig. Das kann für Familien hilfreich sein,
deren nächste Privatschule zu weit entfernt ist, um täglich zu pendeln.

Die meisten Privatschulen unterrichten im Sinne einer bestimmten Konfession des Christentums, andere sind jedoch konfessionslos oder interkonfessionell. Einige wenige sind offen für alle Glaubensrichtungen. Koedukative Schulen sind die Norm, aber es gibt auch ein paar Schulen, die nur geschlechtergetrennten Unterricht anbieten.

 

In Wales gibt es keine Schulen, die nach einem ausländischen Lehrplan unterrichten. Es gibt jedoch einige Privatschulen, Sixth-Form Colleges (meist größer Schulen mit Campus-Charakter) und Weiterbildungsinstitute, die das International Baccalaureate (IB) anbieten. Viele global mobile Familien finden die Entscheidung für das IB ideal, da es weltweit standardisiert ist.