In Italien gilt vom 6. bis zum 16. Lebensjahr eine Schulpflicht. Das italienische Bildungssystem ist in drei Pflichtstufen aufgeteilt, mit einer optionalen Stufe
für jüngere Kinder.  

Ab dem Alter von drei Jahren können Eltern ihre Kinder auf die scuola dell'infanzia schicken. Im Alter von sechs Jahren beginnen die Kinder ihre formale Bildung in der scuola primaria. Die weiterführende Schule, die scuola secondaria, ist in zwei Unterstufen unterteilt. Im Alter von 11 bis 14 Jahren besuchen 
die Kinder die „scuola secondaria di primo grado“ (Stufe I) und bis zum 19. Lebensjahr die „scuola secondaria di secondo grado“ (Stufe II). 

Familien aus dem Ausland, die nach Italien ziehen, haben eine Reihe von Auswahlmöglichkeiten für öffentliche und private Schulen.
Sie sollten viel Zeit investieren, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Schulmodelle abzuwägen, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen. 

Alle, die einen Umzug nach Italien in Erwägung ziehen, werden froh sein, dass die staatlichen Schulen gebührenfrei sind. Dies gilt ebenfalls für Ausländer, die in Italien leben und keine offiziellen Einwohner sind. Dies gilt für Grundschulen, weiterführende Schulen und sogar für Universitäten,
obwohl Anmeldegebühren fällig werden, wenn die Schüler das 16. Lebensjahr erreichen.

Die meisten Italiener schicken ihre Kinder auf öffentliche Schulen und alle, die sich für eine Alternative entscheiden, möchten, dass die Ausbildung ihres Kindes entweder in einer bestimmten Religion (meistens Katholizismus) oder einer alternativen Lehrmethode verwurzelt ist.

Der Standard der öffentlichen Schulen ist sehr unterschiedlich. Es ist allgemein bekannt, dass es im Norden des Landes bessere öffentliche Schulen gibt als im Süden. Öffentliche Schulen in größeren städtischen Gebieten sind tendenziell auch besser ausgestattet als ihre ländlichen Pendants.

Die primäre Unterrichtssprache an öffentlichen Schulen in Italien ist Italienisch. Englisch wird jedoch in vielen Fällen als zweite Sprache angeboten. Trotz der Sprachbarriere sollten ausländische Familien,
die langfristig nach Italien ziehen, die staatlichen Schulen berücksichtigen.
Viele dieser Einrichtungen bemühen sich sehr um die Integration von Schülern aus dem Ausland,
indem sie intensiven Italienischunterricht, kulturelle Aktivitäten und Nachhilfestunden anbieten. 

Bei den Privatschulen in Italien handelt es sich im Allgemeinen entweder um Einrichtungen,
die von religiösen Organisationen betrieben werden, oder um solche, die alternative Lehrmethoden anbieten, z. B. die Montessori-Pädagogik.

Größtenteils unterscheidet sich der Bildungsstandard zwischen öffentlichen und privaten Schulen
in Italien nicht stark, da sich beide an denselben nationalen Lehrplan halten müssen.

Der Besuch einer Privatschule in Italien hat den Vorteil, dass es kleinere Klassen,
bessere Einrichtungen und ein größeres Angebot an außerschulischen Aktivitäten gibt.  

Internationale Schulen in Italien sind eine gute Wahl für Familien aus dem Ausland, die nur für eine kurze Zeit im Land leben, oder für Familien, die ihre Kinder weiterhin nach dem Lehrplan ihres Heimatlandes unterrichten lassen möchten. Diese Institutionen können ihren Schülern auch einen leichteren Übergang in das Leben in Italien ermöglichen, da sie die Schule zusammen mit anderen Kindern aus ähnlichen Verhältnissen besuchen. Eltern, die ihr Kind auf eine internationale Schule schicken, haben auch die Möglichkeit, mit anderen Familien aus dem Ausland in Kontakt zu treten und ein Netzwerk in der neuen Heimat aufzubauen. 

Andererseits schaffen internationale Schulen auch eine Art kulturelle Blase und können Kinder daran hindern, sich in die italienische Gesellschaft zu integrieren. Nur eine kleine Minderheit von wohlhabenden italienischen Eltern entscheiden sich dafür, ihre Kinder auf internationale Schulen zu schicken. 

Ein idealer Mittelweg wäre, die Kinder in einer Schule anzumelden, die den italienischen Lehrplan mit dem lokalen Lehrplan des Landes kombiniert. Alternativ bietet sich eine  zweisprachige internationale Schule an, die sowohl in der Muttersprache des Kindes als auch in der italienischen Sprache unterrichtet.

In den großen italienischen Städten wie Rom und Mailand haben ausländische Familien eine große Auswahl an internationalen Schulen, es gibt jedoch noch viele weitere, die über ganz Italien verstreut sind. Zu den Lehrplänen, nach denen an internationalen Schulen in Italien unterrichtet wird, gehören der amerikanische, britische, französische oder deutsche Lehrplan und das International Baccalaureate (IB).

Der Wettbewerb um einen Platz an diesen Schulen ist groß, vor allem an den angeseheneren internationalen Schulen. Daher ist es am besten, sich rechtzeitig zu bewerben.
Die Aufnahmebedingungen sind unterschiedlich, aber standardmäßig werden frühere Schulzeugnisse verlangt und in einigen Fällen können zusätzliche Schritte erforderlich sein, z. B. ein persönliches Gespräch mit dem Kind oder Aufnahmeprüfungen.

Ausländische Familien, die sich für diese Art der Schule entscheiden, sollten möglichst, einen Zuschuss zur Schulbildung in ihrem Umzugspaket aushandeln, da die Gebühren an diesen Schulen hoch sind.