Das Gesundheitswesen
in Frankreich
Öffentliche Gesundheitsversorgung
Im Allgemeinen wird erwartet, dass alle, die in Frankreich leben oder arbeiten, in irgendeiner Form krankenversichert sind. Alle, die in das französische Sozialversicherungssystem einzahlen, haben Anspruch auf eine staatliche Krankenversicherung. Diese wird durch eine Steuer von etwa 8 Prozent
des Nettoeinkommens ermöglicht, das über einer Mindestgrenze liegt.
Um Zugang zur staatlichen Gesundheitsversorgung in Frankreich zu erhalten, müssen sich Expats für das staatliche Sozialversicherungssystem anmelden.
Viele Arbeitgeber werden dies im Namen ihrer ausländischen Angestellten durchführen, aber es liegt letztendlich in der Verantwortung jeder einzelnen Person, sicherzustellen, dass die Anmeldung ordnungsgemäß verläuft.
Europäische Staatsbürger können in Frankreich ihre Europäische Krankenversicherungskarte (EHIC) nutzen, um eine medizinische Versorgung zu den gleichen Kosten wie Einheimische zu erhalten. Expats aus Ländern, die nicht Teil der EU oder des EWR sind, können die staatliche Gesundheitsversorgung erst nutzen, nachdem sie in das französische staatliche System eingezahlt haben.
Staatliche Krankenversicherungen umfassen in der Regel nicht die Kosten für bestimmte Fachärzte, Psychologen oder alternative Behandlungsmethoden,
wie Chiropraktik, Osteopathie, Homöopathie oder traditionelle chinesische Medizin. Einige private Versicherungen können diese Behandlungen teilweise abdecken.
Im öffentlichen Gesundheitssystem müssen Expats unter Umständen in Vorleistung gehen und dann je nach Medikament oder Dienstleistung eine Rückerstattung beantragen. Die staatliche Krankenversicherung deckt normalerweise den Großteil der Kosten ab, aber Expats müssen bei den meisten Behandlungen einen Prozentsatz selbst bezahlen. Daher sollten alle, die planen, das öffentliche Gesundheitssystem in Frankreich zu nutzen, trotzdem in eine private Zusatzkrankenversicherung investieren, um diese Lücke zu schließen.
Private Gesundheitsversorgung
Trotz der hohen Qualität des öffentlichen Gesundheitswesens, schließen die meisten Expats in Frankreich eine private Zusatzkrankenversicherung ab.
Diese deckt in der Regel den Restbetrag der staatlichen Gesundheitskosten oder den administrativen Aufwand der Behandlung ab, so dass kein Geld für Zuzahlungen eingezahlt werden muss.
Expats, die nicht aus EU- oder EWR-Ländern kommen und nicht in das französische öffentliche Gesundheitssystem einzahlen, müssen für die Dauer ihres Aufenthalts eine umfassende private Krankenversicherung abschließen.
Apotheken und Arzneimittel
Es gibt eine Menge Apotheken in Frankreich. In Städten wie Paris oder Nizza gibt es auch Apotheken, die 24 Stunden lang oder nachts geöffnet haben. Rezeptfreie Medikamente können in Frankreich nur von Apotheken verkauft werden. Im Supermarkt ist es eher schwierig, medizinische Artikel zu erhalten.
Es sollte kein Problem sein, verschreibungspflichtige Arzneimittel für den persönlichen Gebrauch mit nach Frankreich zu bringen. Es ist immer ratsam, mit einem Originalrezept und dem generischen Namen aller Medikamente zu reisen, da die Markennamen in jedem Land unterschiedlich sein können.
Notdienste und wichtige Rufnummern
Die Notdienste in Frankreich sind effizient und zuverlässig. Die meisten Notdienste in Frankreich werden von der staatlichen Organisation Service d'Aide Médicale d'Urgence (SAMU) verwaltet. Es sollte keine Probleme geben, in den größeren Städten einen Krankenwagen zu finden. In ländlichen Gebieten
kann es jedoch zu langsameren Reaktionszeiten kommen.
Englischsprachige Expats können die allgemeine Notrufnummer 112 der Europäischen Union nutzen. Die lokale Notrufnummer für SAMU-Krankenwagen
ist die 15. Für den Notfall sollten sich Expats auch die Kontaktdaten der nächstgelegenen lokalen Botschaft oder des Konsulats notieren.