Das Gesundheitswesen
in Indien
Öffentliche Krankenhäuser
Die unzureichende Finanzierung durch die Regierungen der Bundesstaaten hat dazu geführt, dass die öffentlichen Krankenhäuser in Indien in der Regel schlecht ausgestattet und überfüllt sind. Daher kommt es zu langen Wartezeiten für Behandlungen. Dies ist vor allem in den ländlichen Teilen Indiens offensichtlich, wo die Gesundheitsprobleme durch schlechte sanitäre Verhältnisse verschärft werden.
Erschwerend kommt hinzu, dass Indien unter einem chronischen Mangel an qualifizierten Ärzten leidet und sich viele Einheimische der traditionellen Medizin als Alternative zuwenden. Es gibt zwar ein paar gute öffentliche Krankenhäuser in einigen Großstädten, aber diese entsprechen wahrscheinlich nicht dem Standard, den westliche Expats gewohnt sind. Alle, die es sich leisten können, entscheiden sich für eine private Behandlung – das gilt sowohl für Einheimische als auch für Expats.
Private Krankenhäuser
Die private Gesundheitsversorgung in Indien hat einen hohen Standard, so dass Expats sicher sein können, dass ihre medizinischen Anforderungen
gut erfüllt werden. Die privaten Krankenhäusern in Indien haben meist gut ausgebildete medizinische Fachkräfte und eine hochmoderne Ausstattung.
Die Behandlungskosten sind in der Regel niedriger als in Industrieländern. Das geht so weit, dass sich Indien schnell zu einem beliebten Ziel für Medizintourismus entwickelt.
Die meisten privaten Krankenhäuser befinden sich in den großen indischen Städten. Expats in ländlicheren Gegenden Indiens müssen möglicherweise ein paar Stunden fahren, um die nächste private Einrichtung zu erreichen.
Krankenversicherung
Eine internationale private Krankenversicherungen ist für Expats, die nach Indien ziehen, ein Muss. Es gibt zwar lokale Krankenversicherungsanbieter,
aber die meisten werden feststellen, dass internationale Policen einen umfangreicheren Versicherungsschutz bieten. Der Abschluss einer umfassenden Police ist besonders wichtig für alle, die planen, ländliche Teile Indiens zu besuchen.
Dabei ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Police das gewünschte Krankenhaus oder die Klinik umfasst. Einige medizinische Einrichtungen verlangen eine Vorauszahlung. Daher sollten Expats in einem solchen Fall unbedingt alle Belege aufbewahren, damit die Gebühren vom Versicherer erstattet werden können.
Apotheken und Arzneimittel
Gesundheitsrisiken
Es gibt verschiedene gesundheitliche Risiken, die den Einsatz von Expats in Indien behindern könnten. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können diese Risiken jedoch minimiert werden.
Meistens ist das Leitungswasser in Indien nicht zum Trinken sicher, daher ist es am besten, Wasser aus Flaschen zu trinken. Die Hygienestandards für Lebensmittel werden nicht immer so streng eingehalten wie in Industrieländern, daher sollten Expats beim Kauf von Waren von Straßenhändlern und in lokalen Restaurants vorsichtig sein.
Malaria ist in Teilen Indiens ein Problem, daher sollten Expats Maßnahmen ergreifen, um nicht von Moskitos gestochen zu werden. Die Verwendung von Insektenschutzmitteln, sowie Kleidung mit langen Ärmeln und das Schlafen unter einem Moskitonetz sind alles gute Präventionsmaßnahmen.
Die Hitze und Luftfeuchtigkeit in bestimmten Regionen kann einigen Neuankömmlingen zu schaffen machen. Es ist wichtig, viel Wasser zu trinken und einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zu nutzen.
Notdienste
Indiens Straßen sind bekanntermaßen überfüllt. In Kombination mit dem schlechten Zustand vieler staatlich finanzierter Krankenwagen ist es keine gute Idee, sich auf Notdienste in Indien zu verlassen. Die meisten Sanitäter, die in städtischen Gebieten arbeiten, sprechen Englisch. In ländlichen Gebieten ist dies möglicherweise nicht der Fall.
Es gibt private Krankentransporte, aber Expats sollten sich über die Art der Fahrzeuge und Dienstleistungen informieren, für die sie bezahlen. Alle, die eine umfassende Krankenversicherung haben, sollten in der Lage sein, die Kosten für die Nutzung eines privaten Krankenwagens in Indien zurückzufordern.
Indiens nationale Notrufnummer ist die 112. Obwohl einige Betreiber Englisch sprechen, gibt es auch Ausnahmefälle.