Das Visasystem für Indonesien ist sehr kompliziert. Die Richtlinien und Verfahren können von einer Region zur anderen unterschiedlich sein und das führt häufig zu Verwirrung. 

Im Allgemeinen benötigen alle Besucher ein Visum für Indonesien. Ob Antragsteller ein Visum bei der Ankunft erhalten können oder es vor der Reise nach Indonesien beantragen müssen, hängt von ihrer Nationalität ab. Wer für einen längeren Zeitraum in Indonesien leben und arbeiten möchte, benötigt eine Aufenthaltserlaubnis.

Ausländische Staatsangehörige, die Indonesien im Urlaub besuchen, benötigen ein Touristenvisum. Dieses ist in der Regel für 30 Tage gültig und kann bei den Einwanderungsbehörden in Indonesien um maximal 30 Tage verlängert werden.

Alle, die bei Ankunft ein Visum erhalten, können keine Geschäftstätigkeit oder Freiwilligenarbeit ausüben. Besucher, die beabsichtigen, Indonesien aus geschäftlichen Gründen zu besuchen oder eine kurze Freiwilligenarbeit zu absolvieren, müssen vor der Reise einen Antrag bei der indonesischen Botschaft im Heimatland stellen. 

VITAS und KITAS

Alle, die planen, in Indonesien zu leben und zu arbeiten, müssen eine Semi-Aufenthaltserlaubnis, bekannt als VITAS (Visa Izin Tinggal Terbatas), einholen. Diese Erlaubnis ist für ein Jahr gültig, kann aber verlängert werden. Auswanderer benötigen einen Sponsor in Indonesien, z. B. Familienmitglieder oder Arbeitgeber, die sie bei der Beantragung des Visums unterstützen und den Antrag in ihrem Namen bei der Einwanderungsbehörde in Indonesien stellen.

Auswanderer, die VITAS erhalten haben, können dann eine temporäre Aufenthaltserlaubnis (KITAS) beantragen, die fünf Jahre gültig ist. Diese kann über das lokale Einwanderungsbüro in Indonesien beantragt werden.

Auswanderer müssen VITAS beantragen und in ihrem Reisepass eintragen lassen, bevor sie in Indonesien ankommen. 

Sobald der gesamte VITAS-Papierkram erledigt ist, wird den meisten Auswanderern KITAS für „ausländische Experten“ ausgestellt. Auswanderer erhalten außerdem ein „Foreigner's Control and Supervision Book“, in dem Änderungen ihres Einwanderungsstatus vermerkt werden. Wichtig: Dieses Book als auch KITAS müssen an einem sicheren Ort aufbewahrt werden. Auswanderer müssen KITAS jedes Jahr verlängern: Dies ist für maximal fünf Jahre möglich.

KITAP

KITAP ist eine Daueraufenthaltserlaubnis. Auswanderer können eine Daueraufenthaltserlaubnis beantragen, nachdem sie drei Jahre lang am Stück in Indonesien gelebt haben. Wenn Auswanderer jedoch mit einer Person mit indonesischer Staatsangehörigkeit verheiratet sind, können sie KITAP bereits nach zwei Jahren beantragen.

Auswanderer, die in Indonesien arbeiten möchten, müssen sich eine Beschäftigung sichern und eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis einholen, bevor sie ins Land kommen. Das Verfahren zur Erlangung einer Arbeitserlaubnis kann schwierig sein, da sich die Regeln häufig ändern. In der Regel fungieren Arbeitgeber jedoch als Sponsor für die Arbeitserlaubnis und übernehmen einen Großteil des Antragsverfahrens im Namen der entsprechenden Mitarbeiter. 

Es gibt Beschränkungen für die Einstellung ausländischer Arbeitskräfte in Indonesien. Unternehmen können nur eine bestimmte Anzahl von Ausländern beschäftigen und nur Ausländer, die über Fähigkeiten verfügen, für die es in Indonesien keine passenden Mitarbeiter gibt. 

Das Unternehmen muss die Genehmigung des Arbeitsministeriums einholen und einen VITAS-Antrag für neue Mitarbeiter stellen, um ihnen die Einreise ins Land zu ermöglichen. Nach der Einreise in Indonesien können Arbeitnehmer VITAS bei der örtlichen Einwanderungsbehörde gegen KITAS eintauschen und erhalten einen Ausweis, den sie immer bei sich tragen müssen. Sobald Auswanderer ihren Ausweis erhalten haben, können sie ihre Arbeitserlaubnis für einen Auslandseinsatz erhalten.