Tipps für Ausländer in den Vereinigten Arabischen Emiraten


13. Februar 2017
 

Die VAE bestehen aus 7 autonomen Emiraten, die 1971 eine föderale konstitutionelle Monarchie bildeten.

In der kurzen Geschichte des Landes haben sich die VAE einer sehr raschen demographischen Veränderung unterzogen. Im Jahr 2015 hat die Zahl der Gesamtbevölkerung 3 Millionen betragen, davon waren 1,4 Millionen Emiratis und 7,9 Millionen Ausländer.

Auswanderer, die in die VAE ziehen, begegnen einem modernen Land mit fortschrittlicher Architektur, einer Wüstenlandschaft, einem subtropischen Klima und weltberühmten Einkaufszentren.

Die meisten Ausländer ziehen nach Dubai oder Abu Dhabi, aber auch Sharjah hat einen wachsenden Ausländeranteil.

Es gilt zu bedenken, dass die VAE traditionell islamisch sind und jeder Emirat unterschiedliche Grade des islamischen religiösen Konservatismus lebt. Ausländer sollten sich mit den Gesetzen und kulturellen Gepflogenheiten vertraut machen, um in diesem spannenden Land zu leben und sich wohl zu fühlen.

Amtssprache: Arabisch, Englisch ist jedoch weit verbreitet

Bevölkerung: 9,3 Millionen

Religion: Der Islam ist Staatsreligion

Regierungs- und Staatsform: Föderale konstitutionelle Monarchie

Währung: UAE Dirham

Ausländer genießen einen hohen Lebensstandard in den VAE, der fortschrittlichsten Golf-Region. Aufgrund einer großen Gemeinschaft an in den VAE lebenden Ausländern, finden neu angekommene Personen den Anfang in der neuen Heimat oft sehr leicht.

Die meisten Ausländer lassen sich in Dubai, einem erstklassigen Geschäftsziel, aufgrund der starken Wirtschaft nieder. Eine 2016 veröffentliche Studie von Mercer zur Lebensqualität stellte Dubai auf Platz 75 und Abu Dhabi auf Platz 81, von insgesamt 221 Städten. Diese Studie untersuchte die Lebensqualität verschiedener Städte anhand von Faktoren wie politischer, ökonomischer, ökologischer, persönlicher Sicherheit, Gesundheit, Bildung, Transport und anderen öffentlichen Dienstleistungsfaktoren.

Die extreme Hitze, mit Temperaturen um die 30°C im Winter und 50°C im Sommer, ist für viele Auswanderer jedoch gewöhnungsbedürftig. Es ist zudem wichtig, dass in den VAE lebende Ausländer respektvoll gegenüber religiösen Praktiken und Traditionen sind. Diese können sich auf den Alltag auswirken und erfordern, dass sich Ausländer dementsprechend kleiden. Während des Ramadans ist es ratsam, in der Öffentlichkeit nicht zu essen oder zu trinken. Wie bei allen neuen Erfahrungen, wird empfohlen, offen an neue Gegebenheiten und Kulturen heranzugehen. So wird das neue Leben in den VAE viele spannende Erfahrungen mit sich bringen.

Wie die meisten beliebten Ziele für Auswanderer, bieten die VAE ein gutes Angebot an öffentlichen und privaten Schulen, die alle einen hohen akademischen Standard haben.

Kinder sind neun Jahre schulpflichtig; sechs Jahre im Rahmen der Grundschule und drei Jahre im Rahmen einer weiterführenden Mittelschule. Nach Abschluss der Mittelschule können sich die Schüler entscheiden, eine Oberschule zu besuchen. Es gibt zwei verschiedene Arten von Oberschulen in den VAE: Reguläre Oberschulen lehren akademische Fächer und führen zu einem ähnlichen Abschluss wie dem deutschen Abitur. Nach drei Jahren kann mit diesem Abschluss eine Universität besucht werden. Technische Oberschulen richten sich nach Kompetenzen und ermöglichen Schülern einen technischen Schulabschluss. In öffentlichen Schulen wird hauptsächlich in der lokalen Sprache gelehrt. Daher entscheiden sich viele Eltern dazu, ihre Kinder auf eine der vielen internationalen Schulen zu schicken, von denen es in den VAE viele ausgezeichnete gibt. Diese Schulen unterrichten verschiedene nationale Lehrpläne sowie das „International Baccalaureate Programme“. In den besten Schulen ist die Konkurrenz um Plätze hoch und die Zahl der Schüler begrenzt. Da diese Schulen eher teuer sind, kann ein erheblicher finanzieller Druck für Familien entstehen, die keine gesonderte Zuschüsse im Rahmen Ihres Auslandsarbeitsvertrags erhalten.

Es ist wichtig, dass Familien die verschiedenen Optionen an Schulen für ihre Kinder gründlich recherchieren, bevor sie sich für eine Schule entscheiden. Um weitere Information zu erhalten, besuchen Sie die Website des Bildungsministeriums der VAE.

Insgesamt sind die Lebenshaltungskosten in den VAE trotz der günstigen Steuerregulierungen hoch. Dubai und Abu Dhabi gehören zu den teuersten Städten der Golfregion. Besonders hoch sind die Kosten für eine Unterkunft, Bildung und für Leistungen im Gesundheitswesens. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von HSBC stellte fest, dass für 88% der Ausländer die Kosten für die Erziehung ihrer Kinder in den VAE höher sind als in ihrem Heimatland. 81% gaben an, dass ein Umzug in die VAE ihre Kinderbetreuungskosten erhöhte, während 91% erhöhte Bildungskosten nannten.

Hier sind einige andere Kostenbeispiele*:

  • McDonalds Menü: AED 25 (€6,40)
  • 1 Liter Milch: AED 6 (€1,50)
  • 1 Bier: AED 40 (€10,25)
  • Internetzugang: AED 312 pro Monat (€79,00)
  • Studio-Apartment: AED 6500 pro Monat (€1.665,00)
  • Benzin: AED 1.70 pro Liter (€0,40)
  • Öffentlicher Transport (Monatsticket): AED 270 (€69,15)
Das Gesundheitssystem in den VAE ist ein gemischtes System aus öffentlicher und privater Vorsorge. Das öffentliche System steht Emiratis zur Verfügung und unterliegt einem zentralisierten Management- und Finanzierungsmodell. Es gibt außerdem einen großen und wachsenden privaten Sektor in den wichtigsten städtischen Zentren.

Medizinische Grundversorgung wird in Grundversorgungszentren angeboten und variiert nach Standort und Anzahl der Bevölkerung, die auf das jeweilige Zentrum trifft. Andere Krankenhausleistungen werden von allgemeinen sowie spezialisierten Krankenhäusern angeboten. Emiratis haben wenig Vertrauen in die öffentlichen medizinischen Einrichtungen, was an einem Mangel an lokalem Fachwissen und hohe Kosten der Behandlungen liegt. Eine nationale Kampagne soll die öffentlichen Gesundheitsservices effizineter und besser machen.

Private medizinische Leistungen nehmen in den VAE vermehrt zu und werden durch private Kliniken und Krankenhäuser sowie so genannte „Medical Cities“ angeboten. Die Zahl der privaten Krankenhäuser (43) übersteigt die Zahl der öffentlichen Krankenhäuser (31).

Dieses Wachstum hängt mit der steigenden Anzahl an ausländischen Arbeitnehmern zusammen, die in der Regel keinen Anspruch auf Leistungen des öffentlichen Gesundheitssystems haben, außer in Notfällen. Die Kosten privater Gesundheitsleistungen sind sehr hoch und steigen mehr als 13% jährlich.

Öffentliche medizinische Einrichtungen in den VAE sind gut organisiert und haben einen hohen medizinischen Standard. Sie sind auf die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung eingestellt und können aufgrund der hohen Nachfrage überfüllt sein. Alle privaten Krankenhäuser und Kliniken bieten medizinische Leistungen. Die Qualität dieser kann jedoch variierten und man sollte vorsichtig sein. Medizinisches Personal kommt oft aus dem Ausland, ist gut ausgebildet und spricht meist gut Englisch. Krankenpflege wird in der Regel von ausländischen Krankenschwestern aus der ganzen Welt durchgeführt, häufig kommt das Personal aus den Philippinen. Privatkrankenhäuser bieten oft keine Behandlungen für schwerere Verletzungen, bestimmte komplexe Notfälle und anderen spezifische Krankheiten an, die den öffentlichen Krankenhäusern überlassen bleiben.

In den VAE gibt es ein großes Angebot an verschreibungspflichtigen Medikamenten, nicht-verschreibungspflichten Medikamente und medizinischer Versorgung.

Apotheken sind privatisiert und haben gute Beschaffungsmöglichkeiten und Lieferketten. Ärztliche Verschreibungen müssen von einem lokalen Arzt ausgestellt worden sein. Die meisten Apotheken erkennen keine ausländischen Rezepte an. Viele Medikamente sind ohne Rezept erhältlich. Beruhigungsmittel, Antidepressiva oder Schlaftabletten sind in den VAE verboten. Patienten, die diese Medikamente einnehmen, sollten eine notariell beglaubigte und übersetzte Kopie des Rezepts mit einem Schreiben des Arztes bei sich haben, das die Umstände erklärt. Dies sollte ihnen eine begrenzte Menge an Medikamenten zur persönlich Verwendung erlauben.

Besucher sind in der Regel nicht verpflichtet, sich einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen oder ein ärztliches Attest bei sich zu führen, es sei denn, sie haben sich in den letzten 14 Tage in Gebieten mit Cholera oder Gelbfieber aufgehalten. Allerdings sollten Besucher sicherstellen, dass sie vor dem Besuch der VAE vollkommen gesund sind, da die medizinischen Kosten für Besucher sehr hoch sein können. Einige der Gründe als Ausländer ärztliche Hilfe aufzusuchen können Atemwegserkrankungen, Dehydrierung, Hitzschlag,  Sonnenbrand und Alkoholprobleme sein. Alkoholprobleme entstehen oft durch Depressionen bei Ausländern, die in Dubai arbeiten. Atemwegserkrankungen werden oft durch Sand und Staub in der Luft ausgelöst und durch permanente Baustellen im Land verschlimmert. Hitzschläge und Sonnenbrände werden durch die extreme Hitze im Land verursacht. Temperaturen erreichen im Sommer bis zu 50°C. In Notfällen rufen Sie entweder einen Krankenwagen oder nehmen Sie sich ein Taxi, um in ein Krankenhaus zu kommen. Es ist ratsam den Standort und die Kontaktdaten des nächstgelegenen Krankenhauses zu kennen. Für in den VAE lebende Ausländer ist eine gute internationale Krankenversicherung entscheidend, um einen kontinuierlichen Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und hohe medizinische Gebühren zu vermeiden. Bei der Auswahl eines geeigneten Krankenversicherungstarif sollten Ausländer, die in den VAE leben, einen entsprechenden Rücktransporttarif in Erwägung ziehen, denn die Lage des Landes macht es oft nicht einfach, Menschen in abgelegenen Regionen zu erreichen. Um weitere Informationen zu erfahren, besuchen Sie die Website des Ministeriums für Gesundheit & Vorsorge.
Auswanderer, die einen Umzug in die VAE in Erwägung ziehen, sei es um zu Studieren oder zu Arbeiten, können hier, auf der Website des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit, Informationen zu Visa finden.
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