Der Darm bzw. das Verdauungssystem hat Billionen von winzigen Kleinlebewesen, die für die allgemeine Gesundheit eine große Rolle spielen. Ein gesunder Darm bedeutet, dass im Magen-Darm-Trakt ein gutes Gleichgewicht an Bakterien oder Kleinlebewesen vorhanden ist. Diese Kleinlebewesen helfen dem Körper, Energie aus Lebensmitteln zu gewinnen, Giftstoffe auszuscheiden und schädliche Viren und Bakterien zu bekämpfen. Damit ist der Darm eines der lebenswichtigsten Organe im menschlichen Körper.
Ist die Darmgesundheit nicht im Gleichgewicht, kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. Dazu gehören zum Beispiel Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Zusätzlich zu Verdauungsbeschwerden kann sich ein ungesunder Darm auf den gesamten Körper auswirken und zu Migräne, Stimmungsschwankungen oder einem geschwächten Immunsystem führen.
Einige Änderungen der Lebensweise und Essgewohnheiten können dafür sorgen, dass sich die Vielfalt und die Anzahl der Kleinlebewesen im Darm zum Positiven verändern. Hier finden Sie neun Tipps, wie Sie auf natürliche Weise für eine gute Darmgesundheit sorgen.
1. Essen Sie viel Obst und Gemüse
Obst und Gemüse sind reich an Ballaststoffen. Die Bakterien im Darm helfen bei der Verdauung dieser Ballaststoffe, wodurch sie wiederum ihr eigenes Wachstum anregen. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sorgt also für das Wachstum nützlicher Bakterien und damit für einen gesunden Darm. Ballaststoffe sind pflanzenbasierte Nährstoffe, die das Risiko von Stoffwechselerkrankungen verringern. Forschungen zufolge regen sie das Wachstum und die Vielfalt „guter“ Bakterien im Darm an. Süßkartoffeln, Spinat, Rote Bete, Möhren und Fenchel enthalten viele natürliche Ballaststoffe, die zu einem gesunden Darm beitragen. Versuchen Sie, pro Woche mindestens 30 verschiedene Gemüsesorten zu essen.
2. Sorgen Sie für Präbiotika und Probiotika in Ihrer Ernährung
Probiotika sind lebende Mikroorganismen und nützliche Bakterien, die in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Kombucha, Sauerkraut und Miso enthalten sind. Sie wirken, indem sie das Wachstum von gesunden Darmbakterien fördern.
Präbiotika dienen als Nahrung für nützliche Bakterien im Körper und sind in unverarbeiteten Lebensmitteln wie Äpfeln, Spargel, Bananen, Mais, Knoblauch, Leinsamen, Lauch, Zwiebeln, Haferflocken, Linsen und Walnüssen enthalten. Sie fördern eine gesunde Darmflora.
3. Lernen Sie, Stress zu bewältigen
Zu viel Stress kann sich auf die Darmgesundheit auswirken. Viele Menschen hatten in stressigen Zeiten schon einmal mit Magenproblemen zu tun, da Stress auf den Magen schlagen und die Anzahl der Bakterien im Darm verändern kann. Da sich durch Stress die Stresshormone erhöhen, entstehen Entzündungen und die Funktionsweise des Körpers verändert sich. Das wiederum führt dazu, dass die Darmbakterien Stoffwechselprodukte, Giftstoffe und Neurohormone freisetzen, die möglicherweise die Essgewohnheiten verändern und sich auf die Stimmung auswirken. Es gibt einige Techniken zur Stressbewältigung wie Meditation, Yoga, Atemübungen, Tagebuchschreiben oder eine Massage.
4. Essen Sie weniger Zucker und verarbeitete Lebensmittel
Zu viel Zucker – und vor allem raffinierter Zucker – kann sich negativ auf den Verdauungstrakt auswirken. Der Verzehr einer großen Menge an Zucker steht in Zusammenhang mit einem Übermaß an schädlichen Bakterien im Darm. Der Verzehr von zu viel Zucker und verarbeiteten Lebensmittel kann sich negativ auf das Darmmikrobiom auswirken, da das Gleichgewicht von nützlichen und schädlichen Bakterien verändert wird. Zucker und verarbeitete Lebensmittel enthalten oft Zutaten, die entweder nützliche Bakterien verdrängen oder das Wachstum schädlicher Bakterien anregen.
5. Vermeiden Sie die unnötige Einnahme von Antibiotika
Antibiotika bekämpfen sowohl nützliche als auch schädliche Bakterien. Falls die Einnahme von Antibiotika notwendig ist, sollten Sie anschließend viele Lebensmittel zu sich nehmen, die für gestärkte Darmbakterien sorgen.
6. Schlafen Sie ausreichend
Ausreichend Schlaf ist unentbehrlich, um Körper und Darm die Möglichkeit zu geben, sich zu regenerieren. Daher ist ein ununterbrochener Schlaf von sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht am besten.
7. Treiben Sie regelmäßig Sport
Studien haben gezeigt, dass Bewegung die Anzahl der nützlichen Kleinlebewesen im Darm sogar erhöht. Nachweislich wirkt sich schon ein 10-minütiger Spaziergang pro Tag vorteilhaft auf die Gesundheit aus. Um aktiv zu bleiben, bauen Sie kurze Spaziergänge in den Tag ein oder nehmen Sie die Treppen, statt mit dem Aufzug zu fahren. Bewegung, wie ein Spaziergang nach dem Essen, hilft auch bei der Verdauung.
8. Trinken Sie genug
Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr ist wichtig für die Unterstützung der Verdauung und des Darms. Sorgen Sie dafür, den ganzen Tag über zu trinken, um gut hydriert zu bleiben. Mindestens eineinhalb oder zwei Liter Wasser pro Tag sind am besten. Die Menge an Wasser sollte auch an das Aktivitätslevel und das Wetter angepasst werden.
9. Vermeiden Sie das Rauchen
Rauchen erhöht das Risiko von chronischen Darmerkrankungen und Krebserkrankungen des Verdauungstrakts.