Das Coronavirus hat die Urlaubspläne für Menschen auf der ganzen Welt durcheinander gebracht. Reisebeschränkungen, Flugstornierungen und die Unsicherheit in Bezug auf künftige Beschränkungen der lokalen Behörden haben dazu geführt, dass Urlaube gestrichen oder verschoben werden mussten.

Die Allgemeinbevölkerung sowie im Ausland lebende Bevölkerung sehen sich mit den gleichen Schwierigkeiten bei ihren Urlaubsplänen konfrontiert. In diesem Jahr haben ins Ausland entsandte Mitarbeiter den Verlust ihrer jährlichen Reise „nach Hause“ möglicherweise stark zu spüren bekommen und sich nach einer Verbindung zu ihren Lieben und dem Komfort des Vertrauten gesehnt.

Durch die internationalen Reisebeschränkungen verstärkte sich jedoch dieses bekannte Dilemma für Expats noch mehr. Jedes Jahr stehen Expat-Familien vor der schwierigen Entscheidung, ob sie einen traditionellen Feiertag als Urlaub verbringen möchten, entweder in ihrer neuen Heimat oder weiter entfernt, oder ob sie „nach Hause“ reisen möchten, um Familienmitglieder und Freunde wiederzusehen, die sie vermissen. Viele Expats und ihre Familien haben weder die finanziellen noch zeitlichen Mittel, um beiden Alternativen gerecht zu werden.

Diese Situation ist in Familien noch komplizierter, in denen beide Elternteile aus verschiedenen Regionen oder Ländern kommen. In solchen Fällen müsste zweimal eine Reise in eine jeweils andere Heimat untergebracht werden.

Natürlich vermissen Expat-Familien Ihre Lieben in der Heimat. Sie möchten sie besuchen, alte Freunde treffen und Großeltern mit den Enkelkindern zusammenbringen. Jedoch herrscht bei vielen Expats oft ein leichter Unmut, wenn es darum geht, „nach Hause“ zu reisen. Bei Anrufen mit geliebten Menschen kommt irgendwann die Frage auf „Wann sehen wir uns?“. Damit haben Expats das Gefühl, es sei ihre Pflicht und die richtige Entscheidung, „nach Hause“ zu reisen. Jede gegenteilige Entscheidung wird von einem daraus entstehenden Schuldgefühl begleitet. Die Rückkehr „nach Hause“ kann auf Kosten der eigenen Wünsche und Reiseambitionen gehen oder im Widerspruch zu dem stehen, wofür sich Kinder oder Partner entscheiden würden. Das kann auch zu familiären Konflikten führen.
Für viele Expats wird die Reise „nach Hause“ damit zu einem Urlaub im traditionellen Sinne. Sie wählen einen Ort in ihrem Heimatland, so dass Familie und Freunde für einen Besuch selbst dorthin reisen müssen. Damit können Expat-Familien die Anforderungen an die Aktivitäten und Interessen ihrer Familie unter einen Hut bringen. Sie verbringen Qualitätszeit mit der Familie und können sich Zeit nehmen, um sich selbst etwas zu gönnen – ein Muss in jedem Urlaub. Gleichzeitig erspart es der Familie viel Reisezeit, um die Termine einzuhalten und persönliche Zeit mit Familienmitgliedern und Freunden, die zu Besuch kommen, einzuplanen.
Vielleicht hat dieses Jahr das Schicksal eine Entscheidung für Sie getroffen. Die beabsichtigte Reise nach Hause ist diesmal keine Option. Die Möglichkeit eines Urlaubs ohne Schuldgefühle oder einer lang ersehnten Reise steht nun offen.
Um fit zu bleiben, geht es vor allem um eine regelmäßige Bewegung. Im Laufe des Tages gibt es viele Möglichkeiten, aktiv zu bleiben. Nehmen Sie die Treppe, parken Sie etwas weiter weg von Ihrem Arbeitsplatz oder steigen Sie eine Haltestelle früher aus dem Bus aus. Es kostet Sie nicht viel Zeit und Sie werden dadurch aktiver.
Für viele Expats war der Reiz eines gewählten Reiseziels das tolle Wetter, ein fabelhafter Lebensstil, aufregende Kultur und reichlich Sonne, Meer und Sand. Durch berufliche, familiäre und alltägliche Verpflichtungen schränken die Möglichkeiten zum Erkunden solcher Reiseziele möglicherweise ein. Jetzt haben Sie die Gelegenheit, alles zu erkunden, was Ihre neue Heimat zu bieten hat.

Sie sind jetzt einheimisch. Nutzen Sie also die diesjährige Sommersaison, um ein Tourist ohne Schuldgefühle zu sein.