Was sind Affenpocken?
 Muss ich mir Sorgen machen?

01. August 2022

Affenpocken sind eine Virusinfektion, die typischerweise in West- und Zentralafrika in der Nähe von tropischen Regenwäldern auftritt. Es handelt sich dabei um eine Zoonose, das heißt, die Infektion kann wechselseitig zwischen Tieren und Menschen übertragen werden. Sie überträgt sich auch von Mensch zu Mensch.

Diese Pocken wurden zuerst 1958 bei Affen in einem dänischen Forschungslabor entdeckt, daher der Name „Affenpocken“. Der erste Fall beim Menschen trat 1970 bei einem Kind in der Demokratischen Republik Kongo auf.

Affenpocken ähneln den Pocken, die Infektion ist jedoch weniger schwerwiegend und nicht so ansteckend. Es gibt zwei Varianten des Virus – eine mildere Variante aus Westafrika und eine gravierendere Variante aus Zentralafrika. Gesundheitsexperten zufolge scheint es sich bei dem aktuellen internationalen Ausbruch um die Variante aus Westafrika zu handeln. 

Am 23. Juli 2022 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den globalen Ausbruch der Affenpocken als öffentlichen Gesundheitsnotstand.

Gemäß der WHO heißt es, dass ein mäßiges Risiko auf internationaler Ebene und ein hohes Risiko in Europa bestehe und es aktuell ein klares Risiko einer weiteren internationalen Ausbreitung gebe.

Affenpocken können bei Kindern, schwangeren Frauen oder Menschen, deren Immunsystem aufgrund von Krankheit oder bestimmten Behandlungen geschwächt ist, einen schweren Verlauf der Infektion auslösen. Länder in Europa sind am stärksten betroffen, doch es wurden unter anderem auch Fälle in den USA, in Kanada, Australien, Nigeria, Israel, Brasilien und Mexiko gemeldet.

Die Symptome bei Affenpocken sind ähnlich, aber milder als die der Pocken. Der hauptsächliche Unterschied besteht darin, dass bei Affenpocken die Lymphknoten anschwellen (Lymphadenopathie), während dies bei Pocken nicht der Fall ist.

Das typische Symptom bei Affenpocken ist ein ausgeprägter juckender Ausschlag, der sich später zu Bläschen entwickelt. Dieser Ausschlag kann sehr stark jucken und schmerzen. Er verändert sich und durchläuft verschiedene Stadien, bevor sich schließlich Schorf bildet, der später abfällt. Die Verletzungen (Läsionen) können vernarben.

Häufig beginnt der Ausschlag im Gesicht und breitet sich dann auf andere Körperteile aus, vor allem auf die Handflächen und Fußsohlen. Er tritt in der Regel zwei bis vier Tage nach den anderen Symptomen auf.

Zu den frühen Anzeichen von Affenpocken gehören grippeähnliche Symptome, z. B.:

  • Fieber
  • Schüttelfrost
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Müdigkeit
  • Geschwollene Lymphknoten

Den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge beträgt die Inkubationszeit für Affenpocken – von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen – in der Regel 7–14 Tage, kann sich aber auch auf 5–21 Tage erstrecken.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation lässt sich der Ausbruch der Affenpocken vor allem bei Männern beobachten, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben. Aus Fachkreisen wird jedoch betont, dass alle Menschen an Affenpocken erkranken können, da Affenpocken in der Regel durch engen Kontakt mit einer infizierten Person oder einem Tier über große Tröpfchen aus der Atemluft oder über Hautkontakt übertragen werden.

Die Infektion kann auch indirekt über den Kontakt mit kontaminierter Kleidung oder Bettwäsche übertragen werden. 

Zum Schutz gegen Affenpocken wurde vor Kurzem eine Impfung zugelassen. Dank jahrelanger Forschung konnten neue und sichere Impfstoffe gegen die Pocken entwickelt werden, die auch bei Affenpocken nützlich sein können. Eine dieser Impfungen wurde zum Schutz gegen Affenpocken zugelassen.

Die Impfung kommt nur für Risikogruppen infrage, z. B. Personen, die engen Kontakt mit einer mit Affenpocken infizierten Person hatten. Eine Massenimpfung wird derzeit nicht empfohlen. Einige Länder haben Maßnahmen ergriffen bzw. sind dabei, Maßnahmen zu entwickeln, um möglichen Risikogruppen wie Laborpersonal, Personal im Krisenmanagement und Beschäftigten im Gesundheitswesen eine Impfung anzubieten. 

Normalerweise klingen die Symptome von selbst und ohne Behandlung ab. Die meisten Menschen erholen sich innerhalb von zwei bis vier Wochen. Bei Bedarf helfen Schmerz- und Fiebermittel dabei, die Symptome zu lindern.  Bei einer Infektion mit Affenpocken ist es vor allem wichtig, ausreichend Wasser zu trinken, sich gesund zu ernähren und für ausreichend Schlaf zu sorgen.

Alle, die schwer an Affenpocken erkranken, können mit antiviralen Medikamenten behandelt werden, die auch zur Behandlung von Pocken zum Einsatz kommen. Wer vermutet, an Affenpocken erkrankt zu sein, sollte sich isolieren und einen Arzt aufsuchen.